Die Kämpfe auf dem Rombon waren lang und verlustreich und so ruhen auf dem Militärfriedhof Log pod Mangartom (zu deutsch Mittelbreth) 1328 gefallene Soldaten der Österreich-Ungarischen Armee. Auch hier wird deutlich, dass an der Isonzofront Soldaten aus allen Kronländern der Monarchie kämpften. Unter ihnen befinden sich Kroaten und Serben aus Bosnien, Slowenen, Österreicher, Ungarn, Deutsche und Tschechen. Log pod Mangartom ist einer der wenigen Friedhöfe welcher noch in seiner ursprünglichen Form erhalten ist. Zu sehen sind noch die Grabhügel und die Kreuze mit Namensschildern. Die Anlage baut sich chronologisch von vorne nach hinten auf, wurde also im Laufe des Krieges kontinuierlich erweitert. Daran kann man auch die steigenden Opferzahlen ersehen, so befinden sich in der vorderen Hälfte die Toten der Jahre 1915-16 in der gesamten hinteren Hälfte die Toten des Jahres 1917. Beim Durchstreifen kann man auch den Verlauf des Krieges anhand der Einheiten und Todestage der Soldaten nachvollziehen.
Zu Beginn der Kämpfe 1915 verteidigten die K.k. Landwehr Infanterie Regimenter 4 und 27 den Rombon. Im Laufe des Jahres 1916 wurden sie durch das K.u.K. 4. Bosnisch-Herzegowinische Infanterie Regiment abgelöst. Die tapferen Bosniaken verteidigten den Rombon bis kurz vor Beginn der letzten Isonzoschlacht im Oktober 1917. Für die 12. Isonzoschlacht war das K.u.K. Infanterie Regiment Nr. 59 "Erzherzog Rainer" aus Salzburg für den Angriff am Rombon vorgesehen. Die "Rainer" erlebten am 24. Oktober 1917 auf dem Rombon eine Katastrophe, denn ihr Angriff scheiterte blutig im tiefen Neuschnee und im Feuer der eigenen Artillerie. Von diesem tragischen Tag zeugen die vielen Angehörigen des Regiments im hinteren Abschnitt des Friedhofes. Bereits 1917 wurde das in der Mitte stehende Denkmal errichtet. Es stammt von dem Prager Bildhauer und Soldaten Ladislav Kofranek. Es stellt einen Gebirgsschützen mit einem Bosniaken dar, beide blicken hinauf zum Gipfel des Rombon wo die meisten der Soldaten fielen. Am Sockel des Denkmals befindet sich die Inschrift: "Dem Andenken der tapferen Verteidiger des Rombon und der in den Kämpfen im Flitscher Becken heldenmütig gefallenen Soldaten". In den Fuß der Statur sind die Abkürzungen der Regimenter aus diesem Frontabschnitt eingemeißelt. Auf diesem Friedhof liegen Christen gemeinsam mit Muslimen in einer Anlage. Die Gräber der Muslime ziert der "Nišan", ein traditionelles muslimisches Grabmal und das typische Kreuz die Gräber der Christen. Zu Kriegszeiten gab es in Log Pod Mangartom sogar eine Moschee in Holzbauweise, errichtet durch Soldaten des K.u.K. 4. Bosnisch-Herzegowinischen Infanterie Regiments. Sie ist leider nicht erhalten geblieben.
Den Opfern ein Gesicht gegeben...
Gesichter und Hintergründe zu den anonymen Opferzahlen können uns auch hier Sterbebilder liefern. Beispielhaft seien hier einige Gefallene der letzten großen Schlacht auf dem Rombon am 24. Oktober 1917 vorgestellt.
Kaspar Stoll war Korporal im K.u.K. Infanterie Regiment 59 und war in Friedenszeiten Hausbesitzersohn aus Jebing, Paffrei Taiskirchen. Er war Träger der Tapferkeitsmedaille und der Scharfschützenauszeichung. Am 24. Oktober 1917 fiel er durch einen Kopfschuss am Rombon. Er hatte bereits sechs Jahre Militärdienst geleistet und wurde nur 28 Jahre alt. Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem Soldatenfriedhof in Log pod Mangartom (zu deutsch Mittelbreth).
Josef Wolfgruber war Infanterist im K.u.K. Infanterie Regiment Nr. 59. Im Frieden war er der Sohn eines Reitbauern aus Überackern. Auch ihn verschlug sein Schicksal am 24. Oktober 1917 auf den Rombon. Am Tag des Angriffs wurde er durch einen Kopfschuss schwer verwundet und zu Tal gebracht. Er starb sechs Tage später am 30. Oktober 1917 an den Folgen seiner Verwundung. Er wurde nur 21 Jahre alt.
Er fand seine letzte Ruhestätte auf dem Friedhof Log pod Mangartom, sein Grab befindet sich im hinteren Abschnitt der Anlage.
Johan Schersler war der Sohn des Bauers vom Hansegut in Thal, Pfarrei Taiskirchen. Im Krieg diente er beim K.u.K. Infanterie Regiment 59 und so gehörte er zu den Unglücklichen welche sich am 24. Oktober in den Schützengräben auf dem Rombon befanden. Er erlitt einen Bauchschuss und wurde schwer verwundet in das Feldspital in Log Pod Mangartom (zu deutsch Mittelbreth) transportiert. Acht Tage später starb er dort im Alter von 29 Jahren. Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem Friedhof in Log pod Mangartom, sein Grab befindet sich bei seinen Kameraden im hinteren Abschnitt der Anlage.
Selbst Entdecken:
Der Friedhof ist das ganze Jahr über geöffnet und zugänglich. Er befindet sich direkt an der Landstraße 203 am Fuße des slowenischen Teils des Predil Pass. Er befindet sich in der Ortsmitte von Log pod Mangartom hinter dem heute genutzten zivilen Friedhof. Um ihn zu erreichen muss man den zivilen Friedhof durchqueren und durch das eiserne Tor am Ende gelangt man auf den Militärfriedhof. Das Denkmal befindet sich in der Mitte, wo der Besucher auch eine Informationstafel findet. Das Auto parkt man am besten in einer Seitenstraße und erreicht den Friedhof zu Fuß. Verbinden lässt sich ein Besuch in Log pod Mangartom mit einem Besuch des Kaiser Franz Josef Hilfstollen oder mit einem Abendessen in einer der Pizzarien.
Quellen:
Die Isonzofront von Petra Svoljšak ISBN: 86-361-0883-7
Erklärungen auf den Informationstafeln vor Ort
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Steffen Kammlodt (Mittwoch, 15 Februar 2017 18:03)
Mit der Einstellung der Homepage wird ein Kapitel des 1.WK beleuchtet ,was bisher nur am Rande erwähnt wurde. Die 12 Schlachten am Isonzo ! Dem Leser werden mit viel Sachverstand und Hintergrundwissen die noch immer vorhandenen Spuren des Gebirgskrieges im heutigen Slowenien dargestellt. Sehr gut!
Slowenien-Bovec-Soca (Isonzo) ist immer einen Besuch wert! Eine wunderschöne Natur, freundliche Menschen...einfach schön!
Super Homepage! Danke!
Trstenjak Juraj (Montag, 24 Juli 2023 18:38)
Gefallene Soldat
cosic, adem (Montag, 25 September 2023 16:54)
bosnien
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